Der Schamanismus ist uralt und in jeder Kultur ist eine eigene Form des Schamanismus gewachsen. Anhand von Höhlenzeichnungen z.B. in Lascaux ist der Schamanismus in Europa nachweislich mindestens 17.000 Jahre alt. In Sibirien hat man Schwitzhüttenüberreste gefunden, die 40.000 Jahre alt sind.
Überall auf der Welt - egal ob bei den First Nation Peoples, den Kelten, den Inuit oder den Aborigines - gibt es Gemeinsamkeiten in ihrem Schamanismus. Zum Beispiel das Bewusstsein über die Nicht-Alltägliche Wirklichkeit und dessen Bewohner oder dass alles um uns herum einen Spirit besitzt. Uns 'zivilisierten' Kulturen ist der Schamanismus oft verloren gegangen.
Seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben Menschen wie Alberto Villoldo, Tom Cowan, Carlos Castaneda und Michael Harner dieses Wissen lernen und denen zurückgeben können, die es vergessen hatten.
Der Schamanismus kann für jeden Menschen eine andere Bedeutung haben - mal ist es eine Leidenschaft, mal ein Hobby. Mal eine Weltanschauung, mal eine Religion. Mal ein Beruf, mal eine Berufung. Mal ein Lebensweg, mal eine Lebenshilfe... Das Schöne: Jede Person kann selbst entdecken, was es ihm oder ihr bedeutet. Diese Freiheit ist jedem fühlendem Wesen gegeben.
Wie arbeitet der schamanisch Tätige? Ein schamanisch Tätiger arbeitet immer in Verbindung mit der geistigen Welt, mit seinen spirituellen Helfern. Er oder sie arbeitet als Mittler oder Mittlerin zwischen den Welten. Zudem werden Werkzeuge wie Trommel, Rassel, Federn und Räucherwerk benutzt. Sie helfen dabei Energie aufzubauen, zu halten und zu bewegen, und die spirituellen Helfer zu rufen. Zum Räuchern wird oft weißer Salbei oder Zeder verwendet. Das Singen von Heilliedern und das Beten bilden einen weiteren wichtigen Bestandteil der schamanischen Heilarbeit.
Was bedeutet der Schamanismus heute? In der heutigen Zeit werden begleitende Heilmethoden und spirituelle Begleitung mehr gebraucht als je zuvor. Es ist leicht, bei der ganzen materiellen Fülle des Lebens, zu übersehen, dass der eine oder andere innerlich eine Leere spürt. Bei Krankheiten bietet der Schamanismus eine andere Sicht und zeigt möglicherweise somit weitere Wege zur Heilung auf. In Zeiten der Unruhe hilft der Schamanismus einem, Stabil und in seiner Mitte zu bleiben, so dass man immer bewusst Handeln kann. Ob in der Schule oder in der Arbeit, beim Einkaufen oder in der Partnerschaft - überall hat man es mit Mitmenschen und -tieren zu tun. Und genau deshalb ist, meiner Meinung nach, der Schamanismus heute genauso kraftvoll wie immer - weil es um den Menschen, das fühlende Wesen, geht.
Wen der Schamanismus ruft, dem wird es viel geben können.